Ich hatte immer meine ganz eigene Vorstellung von Trauer.
Ich dachte es wäre eine traurige Zeit, die auf den Tod eines geliebten Menschen folgt.
Und dass man da einfach durch muss, um auf die andere Seite zu kommen.
Aber ich musste feststellen, es gibt gar keine andere Seite.
Es gibt kein “da durch müssen”. Es ist eher Akzeptanz, Integration und Anpassung.
Trauer ist auch nichts, das man vollendet. Es ist etwas, das man aushalten muss.
Trauer ist keine Aufgabe, die man abschliesst, oder nach der man weitermachen muss.
Trauer ist ein Element deines Selbst. Eine Modifizierung deines Daseins. Eine neue Betrachtungsweise. Eine neue Definition von dir.
Leider wahr, genau so ist es. Man lernt mit dem Schmerz zu leben, ihn auszuhalten, oft zu verdrängen, manchmal auch nach langer Zeit noch zuzulassen. Ihn immer wieder zu durchleben, in unterschiedlichen Intensitäten. Irgendwann gibt es mehr schöne Tage, wieder so etwas wie Glück, vielleicht auch Unbeschwertheit. Und trotzdem auch immer wieder traurige Momente, die einen überrollen. Manchmal auch liebevolles Erinnern, mit Wehmut aber nicht mehr so viel Schmerz. Bis zum nächsten Moment, der schon wieder ganz anders ausssehen kann… Das Leben wird nicht mehr wie vorher, die Trauer wird immer da bleiben. Mal längere Zeit versteckt, dann wieder präsent. Wir müssen lernen sie auszuhalten…uns nicht kleinkriegen zu lassen. Weiterleben. Für unsere geliebten Sternenkinder.
Liebe Martina, das hast du wunderschön geschrieben. Ich hoffe, dass dies auch irgendwann die Menschen verstehen können, die das so etwas nicht erleben mussten.