Mary Poppins Rückkehr – “Das was ihr vermisst”

Geschrieben von Franzi

16. Januar 2019

Ich war letzte Woche im Kino und habe den Film „Mary Poppins Rückkehr“ gesehen. Die Entstehung des Films ist irgendwie komplett an mir vorbei gegangen. Ich hab erst registriert, dass es eine Fortsetzung meines absoluten Lieblingsfilms aus meiner Kindheit (ok und auch heute noch) geben wird, als er schon im Kino war. Ich habe mir sofort mein Patenkind und ihre Mama geschnappt und mir den Film angesehen.

Ich war schon sehr neugierig, wie sie die Fortsetzung eines solchen Klassikers umsetzen würden. Und vor allem, wie würde sich Emily Blunt als Mary Poppins schlagen. Die Fussstapfen, in die sie tritt, sind immerhin die von Julie Andrews und RIESIG. Aber sie hat es wunderbar gemacht. Die Eitelkeit, die Haltung, das genervte Augenrollen – da war wieder Mary Poppins von früher auf der Leinwand.
Natürlich kommt der Film nicht an den ersten Teil ran. Das hatte ich auch nicht erwartet. Die Story fand ich etwas schwach, es fehlte an einer starken Message und die Musikstücke haben kaum den Ohrwurm Charakter von „Ein Löffelchen von Zucker“, „Supercalifragilisticexpialigetisch“ oder „Chim-Chim-Cheri“. Es sind aber einige schöne Stücke dabei und man muss sie glaub ich einfach öfter hören, damit sie einem ans Herz wachsen. (update: auf englisch gefallen sie mir tausendmal besser und gehen mir eben nicht mehr aus dem Ohr) Ein Song hat mich aber besonders berührt. Er heisst „Das was ihr vermisst“ und hat mich im Kino verstohlen ein paar Tränen wegwischen lassen. Mary Poppins singt ihn für die Kinder von Michael Banks, die ein Jahr zuvor ihre Mutter verloren hatten.

 

Mary Poppins “Das was ihr vermisst”

Liegt ihr manchmal nachts noch lange wach?
Lauscht dem leisen Lied von dem Wind am Dach?
Grübelt manchem nach das nicht mehr ist?
Fragt euch wo das blieb, was ihr so vermisst?
Fliegt ihr nur zu gern mit Träumen fort?
Sucht dann noch im Traum nach dem einen Ort,
wo alles wieder so wie früher ist
und wo ihr alles habt was ihr so vermisst.

Das was einmal war, ist nicht mehr zu sehen,
doch wenn ihr daran denkt, kann es nie vergehen.
Nichts geht je verloren, und nichts ist je ganz fort.
Es geht nur etwas weiter, wechselt nur den Ort.

Egal was ihr auch sucht, es ist nicht weg,
es spielt nur hinterm Mond heute Nacht Versteck.
Wartet bis die Zeit gekommen ist.
Frühling und auch Herbst haben ihre Frist,
tauchen wieder auf wenn man sie vermisst.

Macht die Augen zu und lauscht dem stillen Raum.
Ihr findet was ihr braucht, heute Nacht um Traum.
Träumt euch bis zum Mond oder ganz wo anders hin.
Doch was ihr vermisst, tragt ihr tief in euch drin.

Und wenn sie euch sehr fehlt, dann seid nicht bang,
sie wird stets bei euch sein, euer Leben lang.
Schaut auf euch hinab von einem Stern.
Lässt euch nie allein, möchte dass ihr wisst,
sie ist immer da, wenn ihr sie vermisst.

 

Balsam für die trauernde Seele

Es ist selten, dass ein Lied mir das Gefühl gibt, es nimmt mich in den Arm und hält mich sanft fest. Es ist so traurig und doch wundervoll tröstend, friedlich und warm. Ich habe an Lennis gedacht und an all die Mamas, die wie ich ihre Kinder so sehr vermissen. An zwei liebe Freundinnen, die sich letztes Jahr von ihrer geliebten Mama verabschieden mussten. An uns alle, die Nachts wach liegen, der Stille lauschen und Trost in den Sternen suchen. Hoffend auf ein kleines Zeichen. Die in ihre Erinnerungen reisen, um den Menschen, die uns so sehr fehlen, ein Stückchen näher zu sein.

Dabei müssen wir gar nicht so weit reisen. Sie sind ganz nah bei uns wenn wir sie brauchen, auch wenn wir sie nicht sehen können. Wenn wir daran glauben, werden wir ihre Spuren und kleinen Zeichen sehen können. Wir müssen nur aufhören mit dem Kopf zu fühlen und den Verstand ausschalten. Hat nicht schon Antoine de Saint-Exupéry gesagt „Man sieht nur mit dem Herzen gut. Das Wesentliche ist für die Augen unsichtbar.“? Er hat so Recht. Gestern hat mein grosser Sohn mir wieder gesagt, dass er Lennis vermisst. Ich habe ihm dann das Lied vorgespielt und habe zum ersten Mal, meinen kleinen Wirbelwind, mit ernstem Gesicht lauschen gesehen. Er hat dann auf seine Brust getippt und gesagt „Lennis ist hier drin und er ist immer für mich da.“ Mir ist so das Herz aufgegangen…

Ich hoffe, dass dieses Lied von Mary Poppins all denen da draussen, die ein Familienmitglied schmerzlich vermissen, genauso Trost schenken wird wie mir.

 

Mary Poppins Rückkehr “Das was ihr vermisst” auf Youtube

 

 

Auf englisch mag ich es übrigens fast noch lieber:

 

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