Ich bin im Osten Deutschlands aufgewachsen. Einer kleinen Stadt namens Dessau. Als ich geboren wurde, stand die Mauer noch. Ich habe aber nicht mehr viel davon mitgekriegt. Geprägt hat es mich trotzdem. Religion war zu DDR Zeiten kaum ein Thema, das Wort „Spiritualität“ habe ich wahrscheinlich erst in den letzten Jahren zum ersten Mal gehört. Ich bin also aufgewachsen ohne an Gott zu glauben, ein Leben nach dem Tod, Engel, Seelen oder ähnlichem. Mir hat das nie zugesagt. Meditation, Yoga, Mindfulness – alles nichts für mich.
Bis Lennis kam…
Schon interessant, wie der Verlust eines geliebten Menschen einen auf die Suche schickt. Nach irgendetwas. Etwas Greifbarem. Nach der Welt, in die unsere geliebten Menschen hingegangen sein könnten. Ich fand den Gedanken, dass Lennis trotzdem bei mir ist, so unglaublich tröstlich. Und doch so extrem abwegig. Ich schwankte immer zwischen Glauben und Zweifeln. Jede Geschichte von anderen, wenn sie Zeichen erhalten haben, hat mich tief berührt und doch hat da immer eine kleine Stimme in meinem Kopf ganz laut „ZUFALL!“ gerufen. Es war wie verhext. Da wollte ich so gerne daran glauben und verzweifelte an meinen eigenen Zweifeln.
Ich erinnere mich noch, als ich bei meiner Trauerbegleiterin sass und wir haben Lennis um ein Zeichen gebeten. Eins, das ich nicht übersehen werde, das ich nicht anzweifeln würde, Plakatwand gross, bitte!
Auf dem Heimweg tauchte dann plötzlich ein grosser LKW neben mir auf und über der ganzen linken Wand war ein riesen grosser Schmetterling abgebildet. Plakatwand gross quasi. WOW, ich war schon etwas baff. Aber sogleich brüllte mir auch die Stimme ins Ohr: „Zufall!“
In einer Übung mit Krafttieren erschien mir der Phönix, der seither mein Begleiter ist. Der wunderschöne Feuervogel, der zu Asche verbrennt und noch schöner wieder aufersteht. Plötzlich war der Phönix überall. Als Wolke am Himmel, als Tattoo im Pinterest oder sogar als Bild über unserem Hotelbett im Sommerurlaub. So schön… Aber da war sie wieder: „Zufall! Wir ziehen die Dinge an, auf die wir uns fokussieren!“
Mediale Matineé mit Petra Vocat
Im November veranstaltete die Jasmina Soraya Stiftung eine Mediale Matineé mit dem Medium Petra Vocat. Ich habe mich dazu überreden lassen mitzumachen und wurde sehr überrascht. Ich kann diese Matineé bis heute kaum in Worte fassen, ohne dabei zu klingen, als hätte ich den Verstand verloren… Für mich war die Matineé ein Wendepunkt. Die Zeichen, die wir neun Sternenmamas dort erhalten haben, kann man nicht mit Logik erklären. Petra wusste Dinge, die sie nicht wissen konnte.
Als ich begann daran zu glauben, fing ich an Lennis Zeichen zu sehen. Mal waren sie klein und subtil. Mal so gross und „in your face“, dass ich lachen musste. Oftmals ruft die Stimme in meinem Kopf immer noch „Zufall!“, aber sie ist leiser geworden. Manchmal denke ich selber, dass es wohl nur ein Zufall war. Aber es gab da einige Zeichen, wo ich ganz tief in mir gespürt habe, dass es von Lennis ist. Wo auch die Stimme stumm geblieben ist, sprachlos, überwältigt, fassungslos. Mit einem ganz warmen Gefühl in meinem Bauch.
Aber ein Hauch Zweifel bleibt irgendwie doch. Das kann doch gar nicht sein oder? Sind sie tatsächlich bei uns? Gibt es da wirklich ein Leben nach dem Tod? Wie soll das aussehen? Was rede ich da überhaupt? Hättest du mir vor zwei Jahren gesagt, dass ich mal an eine Leben nach dem Tod glauben würde, von Zeichen und medialen Matineés schreiben würde, bei klarem Verstand und in vollem Ernst. Ich hätte wohl laut losgelacht. Manchmal hab ich das Gefühl, dass Lennis die Hände vors Gesicht schlägt und denkt: “Jetzt mache ich es schon so deutlich und sie glaubts immer noch nicht.”
Ich spüre Lennis ganz oft. Für mich ist er kein Baby. In meinem Kopf (warum auch immer) sehe ich das Bild von einem jungen Mann. Gross, schlacksig, mit braunen, wuscheligen Haaren. Ein ruhiger, anfangs eher introvertierter Charakter, mit einem ganz starken Willen und einem tollen Humor. Er ist zurückhaltend und trotzdem mit einer starken, sehr weisen Präsenz. Ich weiss nicht woher dieses Bild kommt. Aber als ich anfing den Kopf auszustellen und meinem Herzen zu folgen bzw. dem Universum, habe ich immer wieder kleine Schubser in bestimmte Richtungen verspürt. Mir fallen oft Dinge einfach in den Schoss, über die ich grad einen Tag zuvor nachgedacht habe. Vielleicht ist es Zufall. Ich glaube es aber irgendwie nicht. Ich glaube ganz tief in mir drin, dass es Lennis ist, der mir auf meinem Weg hilft.
#meinzeichenvomhimmel – Aktion
Interessanterweise, fragt mich fast jedes Sternenmami, das ich kennenlerne, ob ich Zeichen bekommen habe. Wir alle suchen scheinbar nach unseren Kindern bzw. geliebten Menschen in irgendeiner Form. Wünschen uns so fest, dass sie bei uns sind. Hoffen auf Beweise. Ich erzähle ihnen von meinen Zeichen. Sie erzählen mir von ihren. Jede Geschichte bringt auch mich dem absoluten Glauben daran immer näher. Der Zweifler in mir ist noch nicht ganz verstummt. Jedesmal wenn ich denke: “Jetzt hab ich´s. Jetzt bin ich mir ganz sicher.” kann ich darauf warten, dass kurz danach das kleine Stimmchen noch was zu sagen hat.
Ich möchte daher dieses Thema gerne zu einem gemeinsamen Thema machen. Bitte erzählt mir und allen anderen von euren Zeichen. Ich möchte all euren Geschichten Platz und Raum geben. Vielleicht bringen sie uns der Welt unserer Kinder näher. Vielleicht helfen sie meine und eure innere Stimme zum Schweigen zu bringen.
Ihr könnt hier kommentieren oder im Facebook oder im Instagram.
Nutzt den Hashtag #meinzeichenvomhimmel und teilt eure Geschichten, Bilder, Videos.
Hier ist eines meiner klarsten Zeichen. Beim Bleigiessen zu Silvester habe ich mir ein Zeichen von Lennis gewünscht, ein “L” vielleicht, als Beweis. Es wurde ein Engel. Er hat sogar eine leichte “L”-Form:
Capture Your Grief Tag 14 – Verbindung
https://stillsherises.blog2019/06/13/die-frage-nach-dem-sinn-des-leben/
0 Kommentare
Trackbacks/Pingbacks