Das folgende Gedicht habe ich habe ich geschrieben, um den einen kurzen Moment festzuhalten, in dem ich Lennis halten durfte. Er war grad kurz zuvor verstorben. Es war das einzige Mal, das ich seinen kleinen Körper halten durfte. Er wurde mir in meinen linken Arm gelegt. Es gibt sogar ein Foto von diesem Moment. Noch heute spüre ich sein Gewicht an genau dieser Stelle, wenn ich mich darauf konzentriere. Es ist auch über zwei Jahre später noch schwer zu akzeptieren, dass ich nicht mehr Zeit mit ihm haben durfte und alles eher im Nebel der Vollnarkose geschah. Zu verschwommen ist die Erinnerung. Es sind viel mehr Fetzen eines Puzzles, dem noch wichtige Teile fehlen.
Ich habe sehr lange an diesem Gedicht gearbeitet und habe mal keinen Fokus auf Reime gelegt. Mir ging es darum jedes Detail, jedes Gefühl auf Papier zu bringen. Mich zu erinnern, so dass ich den Schmerz ein Stück loslassen kann. Auf Englisch fällt es mir einfach leichter mich auszudrücken. Ich arbeite noch an der deutschen Version, aber bis jetzt bin ich damit nicht zufrieden. Von daher gibt es heute “nur” die englische Version.
Our brief Moment
There´s a heaviness in my belly, as if you were still there
Your soft kicks, well-known residents of my imagination
Kind reminder of your existence, when I´m drifting too far
Your frail shadow weighing gently on my left shoulder
Noticeable and yet so intangible
Your fading warmth softly pressed against my chin
Your sweet scent lingering subtly in my nose
Our brief moment
A vague memory in the heavy fog on a rainy morning
In the blink of a rising sun changing directions
We failed at our final spurt
We stumbled at the finish line
Disregarding our perfect start
Leaving this howling emptiness, a sensible hollowness
In my head, in your room
At Christmas dinner, in our family portrait
Invisible gaps wherever my eyes wander
A pale echo in the endlessness of our universe
Always one foot here, one trapped in this void
Between the what was, what is and what will never be
With a stabbing sensation in my heart
Leaving me speechless and stunned
But my heart is still beating, unlike yours
Red blood, running relentlessly through my veins
I´m still breathing
Seems like I was the lucky one
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