Our brief moment

Geschrieben von Franzi

4. Dezember 2019

Das folgende Gedicht habe ich habe ich geschrieben, um den einen kurzen Moment festzuhalten, in dem ich Lennis halten durfte. Er war grad kurz zuvor verstorben. Es war das einzige Mal, das ich seinen kleinen Körper halten durfte. Er wurde mir in meinen linken Arm gelegt. Es gibt sogar ein Foto von diesem Moment. Noch heute spüre ich sein Gewicht an genau dieser Stelle, wenn ich mich darauf konzentriere. Es ist auch über zwei Jahre später noch schwer zu akzeptieren, dass ich nicht mehr Zeit mit ihm haben durfte und alles eher im Nebel der Vollnarkose geschah. Zu verschwommen ist die Erinnerung. Es sind viel mehr Fetzen eines Puzzles, dem noch wichtige Teile fehlen.

Ich habe sehr lange an diesem Gedicht gearbeitet und habe mal keinen Fokus auf Reime gelegt. Mir ging es darum jedes Detail, jedes Gefühl auf Papier zu bringen. Mich zu erinnern, so dass ich den Schmerz ein Stück loslassen kann. Auf Englisch fällt es mir einfach leichter mich auszudrücken. Ich arbeite noch an der deutschen Version, aber bis jetzt bin ich damit nicht zufrieden. Von daher gibt es heute “nur” die englische Version.

 

Our brief Moment

There´s a heaviness in my belly, as if you were still there

Your soft kicks, well-known residents of my imagination

Kind reminder of your existence, when I´m drifting too far

 

Your frail shadow weighing gently on my left shoulder

Noticeable and yet so intangible

Your fading warmth softly pressed against my chin

Your sweet scent lingering subtly in my nose

Our brief moment

 

A vague memory in the heavy fog on a rainy morning

In the blink of a rising sun changing directions

We failed at our final spurt

We stumbled at the finish line

Disregarding our perfect start

 

Leaving this howling emptiness, a sensible hollowness

In my head, in your room

At Christmas dinner, in our family portrait

Invisible gaps wherever my eyes wander

A pale echo in the endlessness of our universe

 

Always one foot here, one trapped in this void

Between the what was, what is and what will never be

With a stabbing sensation in my heart

Leaving me speechless and stunned

 

But my heart is still beating, unlike yours

Red blood, running relentlessly through my veins

I´m still breathing

Seems like I was the lucky one

 

 

 

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