Das ist Theo’s Geschichte – Ein Gastbeitrag

Theo

Geschrieben von Franzi

1. September 2020

Es erreichen mich immer mehr tief berührende und inspirierende Geschichten von euren Sternenkindern. Daher wird ab jetzt der Dienstag zum #tellyourstorytuesday. Ich möchte meinen Blog dafür nutzen euren Sternenkindern ein Gesicht zu geben. Daher möchte ich heute Bettina die Möglichkeit geben Theo´s Geschichte zu erzählen:

Bettina und Theo

Hallo, wir sind Bettina, 31 Jahre alt, und Theo ??

Nach fünf langen Jahren mit vielen Spritzen, Medikamenten, Tra?nen, Mutlosigkeit und Schmerz war ich endlich schwanger und am 22. Dezember durften wir endlich den Herzschlag unseres Babys sehen. Mein Mann und ich waren überglu?cklich. Theo war ein super lieber Bauchbewohner, der immer schön fleißig gewachsen ist, getreten und sich wunderbar entwickelt hat. Irgendwie war ich die Einzige, die immer noch nicht glauben konnte, dass wir tatsächlich ein Baby bekommen.

Alles war immer in bester Ordnung bei den Kontrollterminen. Bis an 35+0 mein komisches „da stimmt irgendwas nicht“ – Gefu?hl erstmals besta?tigt wurde… Eine von Theos Herzkammern war plo?tzlich doppelt so groß wie die anderen – er hatte einen schweren Herzfehler. Und ab da ging alles ganz schnell.

Theo wird geboren

Bereits zwei Tage spa?ter wurde unser Theo per Notkaiserschnitt geholt. Er hat so laut geschrien. Ganz kurz durfte ich den kleinen Mann sehen. Dann wurde er weggebracht und versorgt. Gefühlt sind alle Ärzte aus dem OP gelaufen. Ich war plo?tzlich ganz alleine in diesem kalten OP und Theo war weg.

Wie schlimm Theos Herzfehler war, wusste zu diesem Zeitpunkt noch niemand…

Ich fühlte mich nach dem Kaiserschnitt ganz komisch. Grad war der kleine Mann noch in meinem Bauch, hat fleißig herumgeturnt und jetzt wusste ich nicht genau, wo er war, wie es ihm grad ging oder wer sich um ihn ku?mmerte. Mein Mann durfte dann kurz zu ihm und hat mir ein Foto gebracht. Oh Gott war Theo hu?bsch, so ein richtiges Baby, so zufrieden, ein Wunder. Sein Zustand war stabil. Trotzdem waren da schon einige Kabel an ihm dran.

Nach ein paar Stunden, ich weiß eigentlich nicht wie lang es war, durfte ich Theo das erste Mal sehen, ihn beru?hren, seine kleinen Ha?nde halten und ihm all meine Liebe und Kraft schicken. Ich hab so sehr gehofft, dass die das hinkriegen mit Theo’s Herz.

Hoffen und Bangen

Am na?chsten Tag war bereits die Herz OP geplant. Acht lange Stunden haben mein Mann und ich gehofft, geweint, uns umarmt, bis dann endlich um 21:30 Uhr der lang ersehnte Anruf kam – Theo lebte! Es war alles sehr kompliziert, man mu?sse abwarten, aber es ging ihm den Umsta?nden entsprechend gut.

Welche Erleichterung, sooo viele Tra?nen, so viel Angst, ein leises Aufatmen… Doch das a?nderte sich leider bald. Sein Zustand war am nächsten Morgen kritisch. Die A?rzte haben alles versucht, eine Gehirnblutung zu stoppen. Doch Theo’s Ko?rper war voll mit Medikamenten, erschöpft, müde und er konnte sich nicht mehr regenerieren.

Wir mussten also eine Entscheidung treffen.

Als die A?rztin uns sagte, wie schlecht es Theo geht, da ist mein Mamaherz in alle Einzelteile zersplittert. Meine Welt ist zusammengebrochen. Ich wusste nicht, wie viele Tra?nen ich weinen kann, wie stark mein Herz wehtun wu?rde und wie sehr meine Kehle zugeschnu?rt sein konnte, ohne selbst gleich zu sterben.

Mein Mann und ich schauten uns nur ganz kurz an, dann war klar, dass wir unseren Theo keine Sekunde la?nger leiden lassen werden.

Theo’s Reise zu den Sternen

Theo hat bis zum Schluss alles gegeben. Er hat geka?mpft wie ein Lo?we. Theo war da, hat uns zu Mama und Papa gemacht. Er hat uns gezeigt, dass es mo?glich ist nach so vielen Jahren Kinderwunsch.

Immer wieder habe ich Theo’s Lieblingslied gesungen: „This little light of mine“. Immer und immer wieder.
Wir haben den kleinen Helden taufen lassen und viele Kerzen für ihn angezu?ndet. Dann haben wir Theo’s Hände gehalten, ihn gestreichelt und gewartet bis er u?ber die Regenbogenbru?cke gegangen ist.

Als dann endlich alle Schla?uche weg waren, durfte ich meinen Theo, mein Baby, mein ein und alles, zum ersten Mal halten, in meine Arme schließen, ihn spu?ren, ihn riechen und ihm ganz nahe sein.

Mein Mann und ich haben unserem Theo an diesem Tag ganz fest versprochen, dass er einmal ein wunderbarer großer Bruder sein wird.Danach haben wir Theo einen letzten Kuss gegeben, ihn noch einmal beru?hrt und ein letztes Mal seine Spieluhr aufgezogen. Als sie aufgeho?rt hat zu spielen, lag er so zufrieden da, ganz ruhig und da wusste ich, dass seine kleine Seele schon Richtung Sternenhimmel unterwegs war.

Lieber Theo,…

Mama und Papa lieben dich unendlich, du bist so ein Geschenk. Du hast uns gelernt zu leben und bedingungslos zu lieben.

Unser Versprechen haben wir bereits eingelöst. EIn Jahr und drei Monate nach Theo’s Geburt ist sein kleiner Bruder Leo zur Welt gekommen – kerngesund, fröhlich und lebendig.

Wir sind so unendlich dankbar, dass ihr beide uns als Eltern ausgesucht habt. Den einen haben wir an der Hand, den anderen fest im Herzen.

Wir lieben euch,
Mama und Papa

 

Liebe Bettina, von Herzen Danke für eure zutiefst bewegende Geschichte. Theo’s kleine Füsslein haben so tiefe Spuren hinterlassen und die Liebe in eurer kleinen Familie ist so spürbar.

 

https://stillsherises.blog2018/09/21/schmerz-im-herz/

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